Abmeldung und Auswanderung aus Deutschland als Unternehmer: Wichtige Schritte und Tipps
10. Oktober 2024
Planen Sie als Unternehmer Ihren Wegzug aus Deutschland? Ein solcher Schritt ist nicht nur mit persönlichen Veränderungen, sondern auch mit erheblichen steuerlichen und rechtlichen Konsequenzen verbunden. Eine sorgfältige Planung ist wichtig, um finanzielle Nachteile zu vermeiden. In diesem Artikel erfahren Sie, was Sie als Unternehmer bei der Abmeldung aus Deutschland beachten müssen. Wichtige Punkte haben wir nachfolgend aufgelistet:
1. Formelle Abmeldung bei der Meldebehörde
Nach der Beendigung der unbeschränkten Steuerpflicht erfolgt die Abmeldung bei der zuständigen Meldebehörde. Diese ist gesetzlich vorgeschrieben, wenn Sie dauerhaft ins Ausland ziehen und keine Wohnung mehr in Deutschland haben.
Wichtige Hinweise
- Die Abmeldung muss innerhalb von zwei Wochen nach dem Auszug erfolgen.
- Sie können sich persönlich oder schriftlich abmelden.
- Nach der Abmeldung erhalten Sie eine Meldebestätigung, die Sie im Ausland vorlegen können.
Bewahren Sie die Meldebestätigung gut auf, da Sie diese für steuerliche Angelegenheiten im neuen Wohnsitzland benötigen.
2. Wegzugsbesteuerung
Wenn Sie an einer Kapitalgesellschaft (z.B. GmbH) zu mindestens 1 % beteiligt sind, kommt die Wegzugsbesteuerung zur Anwendung. Die Finanzverwaltung behandelt Ihren Wegzug als fiktive Veräußerung Ihrer Anteile, die zur Besteuerung der stillen Reserven führt.
Was bedeutet das für Sie?
Sie müssen den Wertzuwachs Ihrer Beteiligung versteuern, ohne dass ein tatsächlicher Verkauf stattgefunden hat.
Es gibt Möglichkeiten, die Wegzugsbesteuerung zu vermeiden oder aufzuschieben.
3. Betriebsstätte in Deutschland noch aktiv?
Wenn Sie nach dem Wegzug weiterhin in Deutschland tätig sind oder Einkünfte erzielen, kann Ihr Unternehmen als Betriebsstätte angesehen werden. Die Einkünfte aus dieser Betriebsstätte sind in Deutschland zu versteuern.
Fragen zur Klärung
- Haben Sie noch ein Büro oder eine Niederlassung in Deutschland?
- Sind Sie weiterhin Geschäftsführer einer deutschen Kapitalgesellschaft?
- Üben Sie in Deutschland noch Geschäftstätigkeiten aus?
- Wie können Sie diese Aktivitäten steuerlich optimal gestalten?
Überprüfen Sie Ihre Unternehmensstruktur und passen Sie diese gegebenenfalls an.
4. Einkünfte aus Deutschland nach dem Wegzug
Auch nach Ihrem Wegzug können Sie weiterhin Einkünfte aus Deutschland beziehen, die in Deutschland steuerpflichtig bleiben.
Typische Einkunftsarten
- Einkünfte aus einem Gewerbebetrieb mit Betriebsstätte im Inland.
- Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung.
- Veräußerungsgewinne aus Immobilien oder Unternehmensanteilen.
Diese Einkünfte müssen in Deutschland versteuert und in der Steuererklärung angegeben werden.
5. Unternehmensstruktur optimieren und Nachfolge planen
Eine Anpassung Ihrer Unternehmensstruktur kann sinnvoll sein, um steuerliche Vorteile zu nutzen und Ihre internationale Ausrichtung zu stärken.
Überlegungen
- Ist eine Holdingstruktur für Ihr Unternehmen vorteilhaft?
- Wie planen Sie die Nachfolge im Unternehmen?
- Welche steuerlichen Auswirkungen hat eine Sitzverlegung?
Fazit
Der Wegzug aus Deutschland als Unternehmer ist ein komplexer Prozess, der einer gründlichen Planung bedarf. Steuerliche und rechtliche Konsequenzen sind nicht zu unterschätzen.
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